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Ereignisse
Bedeutende Ereignisse und Zeiteinschnitte in Spahn und Harrenstätte* |
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Um 4000 v.Chr. Beginn einer Klimagunstphase. Das Gemeindegebiet wird mit der Trichterbecherkultur in den Ackerbausektor Nord-Mitteleuropas einbezogen Um 3500 v.Chr. entstehen die hier noch im 18. Jahrhundert besonders zahlreich erhalten gebliebenen Megalithanlagen (Großstein- bzw. Hünengräber) Ca. 2800 bis ca. 2500/2200 v.Chr. Leichte Klimaverschlechterung und aufkommende Unruhe im Siedlungsraum. Einzelgrabkultur und Streitaxtfunde. Ca. 2500/2200 bis ca. 1300 v.Chr. Frühe Bronzezeit. Bedeutende Schwertfunde vom „Typ Sögel“ in Spahn „auf dem Flaikamp“ und in der „Herrenholzdille“. Ca. 1300 v.Chr. bis ca. Chr. Geb. Jüngere Bronze- und vorrömische Eisenzeit. Mehrere teilweise noch erhaltene Grabhügelfelder (s. die „Männige Bergen“ in Spahn) deuten auf dichtere Besiedlung hin. Ca. Chr. Geb. bis ca. 800 n.Chr. Germanische Zeitepoche. Mehrere Münzschätze aus dem 2. Jahrhundert n.Chr. in Spahn und Harrenstätte und eine Bronzestatue des Mars belegen Kontakte der Bevölkerung zum Römischen Reich um 400 n.Chr. Zwischen 500 und 700 n.Chr. „Jungeisenzeitliche Siedlungsdepression“. Vermutlich massiver, klima- bzw. pestbedingter Wegzug der Bevölkerung 776 - 804 n.Chr. Sachsenkriege Karls des Großen. Das Emsland wird Teil des Frankenreichs und christianisiert. Meppen wird zur Missionszentrale des Hümmlings. 854 n. Chr. Überträgt der fränkische Kaiser Ludwig der Fromme die Meppener Missionsstation dem Kloster Corvey. Es übt in den kommenden Jahrhunderten starken grundherrlichen Einfluss im Hümmling aus. Eine genaue Fixierung der Gründung von Spahn und Harrenstätte vor und nach diesem Datum ist nicht möglich. 11. Jahrhundert In einer vor 1079 zu datierenden Heberolle des Klosters Corvey, in der dessen Besitzungen und Einkünfte in den Gebieten an der Ems aufgeführt sind, findet sich die früheste Erwähnung von ‚Spana‘ und ‚Hardenstedi‘, die den ‚Großen Zehnt‘ (= Kirchenzehnt) als Frucht- und Viehabgabe entrichten müssen. Bobbo aus Spahn, ein leibeigener Bauer, hat an Corvey jährlich zusätzlich eine Abgabe von 13 Maltern Getreide, einem Wollkleid und einem Schaf zu leisten. 1079 n.Chr. Der Bischof von Osnabrück erkämpft sich die Diozesangewalt im Hümmling, während das Gebiet grundherrschaftlich stark zersplittert und verstärkt den Machtinteressen des Münsteraner Bischofs, der Ravensberger und Tecklenburger Grafen ausgesetzt ist. Die Mehrheit der Spahner und Harrenstätter Bauern kann aber ihre persönliche Freiheit und das Eigentumsrecht über ihre Höfe wahren. 1100 Erste urkundliche Erwähnung der Kirche in Werlte (St. Sixtus), der die Harrenstätter zugehörig sind, 1150 Errichtung einer, wohl auf einem älteren Holzbau folgenden Steinquaderkirche in Sögel (St. Jacobus maior), zu der auch die Spahner beizutragen hatten. 1276 ist ein ‚Hus to Hardenstede‘, d.h. einer der acht Vollerbehöfe vor Ort, gräflich Oldenburger Lehen 1317 erhält Otto von Düthe vom münsterschen Bischof einen Hof zu ‚Harenstede‘. 1344 Neubau und Weihung einer aus Kieselsteinen errichteten Kirche in Werlte Um 1350 Große Pest. Starker Bevölkerungsrückgang, Klimaungunst (sog. Kleine Eiszeit ab 1300) und politische Wirren. Um 1360 Steven van ‚Spene‘, Beerbter, bischöflich münsterischer Lehnsträger, wird mit dem Hof in Spahn (h. Hof Stevens) und drei Höfen in im Kirchspiel Werlte (‚Swarten huis‘, ‚luttiken Benteken erve‘ und des ‚langen Benteken erve‘ zu Lorup) belehnt. 1364 Überfall des Vogts von Cloppenburg (tecklenburgisch) auf das zum Bischof von Münster tendierende Kirchspiel Werlte. Ein Mensch wird erschlagen. Geraubt werden 94 Kühe und 993 Schaffe, 300 Schweine, 33 Pferde und 98 Mark an Geld. 1364 Friedrich von Brae aus Wahn wird vom Bf. v. Münster u.a. belehnt mit Dethardes Hof in Spahn und dem curtis (Meierhof) ‚to Hardensteyne‘ ‚dicta (genannt) Hannikens des Pellensers hove‘ (gemeint ist wohl jene Hofstelle, aus der durch Teilung später Hof Kröger und Fedder hervorgingen). 21.01.1394 Freibauernurkunde Nachdem sich der Bf. von Münster als Landesherr gegen die Teklenburger Grafen militärisch im nördlichen Emsland durchgesetzt hatte, unterstellen sich die Hümmlinger Freibauern, u.a. Hyllen Hane und Lybbingh Hane aus Spahn sowie Lubbeke Vords und Lubbeke, Dajen Sone, aus Harrenstätte, bei Wahrung ihrer persönlichen Besitzrechte und Freiheit seiner Landesherrschaft. (Was bedeutet Freibauerntum) 1449 Vergebliche Erhebung der Hümmlinger Bauern gegen den Bischof von Münster 1458 Spahn entrichtet künftig den halben Kirchenzehnten an die Kirche von Sögel 1483 Sommer, der von einem Winter nicht zu unterscheiden ist, im Emsland. Es folgt ein Jahrzehnt der Kriege und des Hungers. 1492 „wardt eine duerre Tydt in Emslande, dat ein molt Rogge Meppener mathe (250 ltr.) guelte vif goltgulden“ (Anm.: 80 Goldgulden = damaliger Wert eines großen Bauernhofes) 1499 Das ‚Register Exactionum im Emesland‘, ein nach Dörfern und Bauernschaften gegliedertes Abgabenverzeichnis, führt 27 Menschen in ‚Hardenstede‘ auf, die älter sind als 12 Jahre, und 32 Menschen in ‚Spaen‘. 1500 Der Richter auf dem Hümmling, Nikolaus Kerstiens, verurteilt die Spahner, die ihren Nachbarn (gemeint sind die Sögeler) „eynen meygboem affgehouwen“ und entwendet hatten. 1534 Im Pflugschatz (Spahn + Harrenstätte) - und Viehschatzregister (Harrenstätte), einer wegen des Widertäuferkrieges in Münster erstellten Abgabenliste, werden die Spahner und Harrenstätter Erben und ihr Vieh- und Eigenbesitz verzeichnet. (Erste Erbkötter u. Brinksitzer) 1538 - 1547 Oldenburger Fehde Durch Plünderungen werden die Kirchspiele Werlte und Sögel hart in Mitleidenschaft gezogen. 1543 Mit der im Niederstift Münster eingeführten reformatorischen Kirchenordnung wird auch der Hümmling von der Reformation erfasst und gilt um 1570 als lutherische Region. 1545 Erneute genaue Listung der Erben, Erbkötter und Brinksitzer in einem aus Anlass des Türkenkrieges erstellten Viehschatzregister. (Spahn + Harrenstätte) Auffällig sind der nun schon hohe Schafbestand auf jedem Hof und die teilweise hohe Verschuldung der Bauern. Nach 1558 Die Harrenstätter und Werlter kämpfen um ihre Weiderechte östlich von Lorup gegen die Loruper Eingesessenen. Ein erster Vergleich kommt 1592 zustande, der den Harrenstättern ihre Rechte am Gehlenberg und am Krummen Berg (h. Rasthofer Gebiet) bestätigt. 1561 - 1592 Rechtstreit mit Lorup um Nutzungsrechte im heutigen Rastdorf-Gehlenberger Gebiet 1580 Schwere Missernten im Hümmling 1580 - 1609 Mehrfach starke Bedrückung des Hümmlings durch spanische und holländische Truppen im Rahmen des Niederländischen Freiheitskampfes. 1613 Fürstbischof Ferdinand von Münster leitet die Gegenreformation im Hümmling ein. Vertreibung der protestantischen Prediger und Einsetzung katholischer Priester und Ordenbrüder in die Pfarreien Werlte und Sögel. 1615 - 1618 Erneute Gebietsstreitigkeiten der Harrenstätter und Werlter Bauern gegen die Loruper wegen der Viehbeschlagnahmungen im Schwarzen Moor 04.10.1619 Die Harrenstätter Bauern kaufen dem Engelbert von Scharpenberg und seiner Ehefrau Tetta den halben Kirchenzehnten ab. 10.11.1620 Der Eigenhörige Claus T(h)oler zu Spahn und dessen Frau Anne kaufen sich und ihr Erbe in Spahn frei Herbst 1622 Im Hümmling beginnt mit der schweren Bedrückung durch die protestantischen Truppen des Grafen Ernst von Mansfeld die Unglückszeit des 30-Jährigen Krieges Im August 1623 folgen die katholisch-ligistischen Truppen unter dem Feldherrn Tilly und besetzen das Niederstift. Erneut schwere Plünderungen und Brandschatzungen im Hümmling. März 1625 Dänische Truppen kurzzeitig auf dem Hümmling 1633 - 1638 Schwedische Truppen besetzen und beherrschen den Hümmling. Wiedereinführung des Protestantismus 1638 Kaiserlichen Truppen unter Alexander Graf von Velen gelingt es erneut , das Amt Meppen und damit auch den Hümmling unter Kontrolle zu bringen. 1647 - 1648 Letzte und schlimmste Phase des Krieges. Schweden, Kaiserliche und Hessische Truppen kämpfen im Hümmling oder durcheilen ihm. Die Bevölkerung flieht auf Monate hinaus ins Moor oder in benachbarte Provinzen. Harrenstätte wird von den Schweden mit Kanonen beschossen. 1650 Offizieller Schadensbericht des Rentmeisters im Emsland. Mehrere Höfe in Harrenstätte und Spahn haben neue Besitzerfamilien. Die Bauern im Hümmling leiden größte Not. Sie werden in den Steuerlisten nur noch als Halb- oder Viertelerben kategorisiert. „Würde (man) jetzt v(on) d(en) Leuten noch Gewinn verlangen, so könne dieser nur durch Zwangsverkäufe beygetrieben werden. Weiber und Kinder würden das Land verlassen und betteln gehen, die Männer als Tagelöhner arbeiten, die Häuser (würden) leer stehen und verfallen und die Ländereien veröden.“ 1652 In einem Schatzungsregister werden alle Erben in Harrenstätte als „frey“ oder „Freymänner“ bezeichnet. 1655 Kommunikantenregister des Kirchspiels Werlte deutet auf damals 50 – 55 Einwohner für Harrenstätte hin. 1652 - 1659 Prominenter Jagdbesuch im Hümmling Der norddeutsche Großadel, darunter die spätere Mutter des Königs von England, gehen im Seen- und Sumpfgebiet um Harrenstätte und Lorup auf Reiherbeize. 1665 - 1666 und 1672 Münsterländisch – Holländische Kriege unter Bischof Christoph Bernhard von Galen. Starke Besteuerung der Dörfer auf dem Hümmling. 27.06.1666 - 28.11.1666 Schwere Pestepidemie im Kirchspiel Sögel Es sterben in kurzer Zeit u.a. 11 Spahner, davon eine Frau aus der Familie Hülsmann, sieben Personen aus der Familie Voß und drei aus der Familie Backmann. 1672 In einer Steuerliste für Harrenstätte tauchen neben den Beerbten neue Familien bzw. Höfe auf. Im Lauf von 100 Jahren entstehen - vor allem entlang der heutigen Ostenwalder Straße und der späteren Hauptstraße Richtung Spahn mehrere Brinksitzer- und aus Heuerlingshäusern hervorgehende Eignerstellen. Es sind dies die späteren Höfe ‚Hömmen‘, ‚Heitmann‘, ‚Oldopp‘), ‚Rüdebusch‘, ‚Lünswilken‘, ‚Klaas‘, ‚Wigbers‘), ,Jansen‘, ‚Meercloas‘, und ‚Parckes‘ (sp. das Gasthaus ‚Broerken‘) 1677 Einführung der allg. Schulpflicht im Niederstift Münster. Schon 1675 Erwähnung einer Schule in Spahn. Vielleicht schon jetzt, sicher aber seit 1720, findet den Winter über auch in Harrenstätte ein begrenzter Schulunterricht statt. 1682 Pfarrer Jodocus Cappenberg aus Werlte bekehrt den letzten Lutheraner in Harrenstätte 1698/99 Schlechte Ernteergebnisse. Der Preis für den Scheffel Roggen steigt um das Vier- bis Fünffache. Folge: Hohe Sterblichkeit in Spahn und Harrenstätte. 1697 - 1722 Die Landfolge – das Aufregerthema im Hümmling schon vor Kurfürst und Fürstbischof Clemens August. Heftige Auseinandersetzungen u.a. der Spahner und Harrenstätter Bauern mit der Obrigkeit wegen der Ausdehnung der Hand- und Spanndienste und der Einführung neuer Dienstgelder. 1707 Die Spahner Bauern beschweren sich wegen eines amtlichen Holtzentnahmeverbotes in den Gemeindewäldern und einer drohenden Klage wegen unerlaubten Holzfällens. Sie beklagen selbst die illegale und übermäßige Holzentnahme durch die bischöflichen Amtsträger und Behörden. 1711 Spahner Glocke am Turm bei der Schule eingehängt. Funktion als Not- und Mahnglocke (zu Gebet und Gottesdienst) 1717/18 Frost- und Hungerjahre. Überaus hohe Sterblichkeit. 1737 - 1749 Bau des Jagdschlosses Clemenswerth bei Sögel sorgt für Aufruhr wegen der übermäßig und rechtswidrig eingeforderten Dienste und illegaler Holzeinschläge. Die Spahner und Harrenstätter Bauern, die sich mehrfach verweigern, werden gepfändet, Soldaten werden auf die Höfe einquartiert. 1740 läutet in Spahn die Notglocke, um die Steuereintreiber zu vertreiben. Der Urheber, Wilke (=Wilhelm) Stevens, wird zu einer Strafe von 10 Schilling verurteilt. 1740 Große Hungersnot im Hümmling Ein überaus langer und kalter Winter vernichtet bzw. verzögert die ganze Ernte. Ein Großteil der Schafe, Schweine und Rinder stirbt in der Kälte bzw. wird wegen Futtermangel notgeschlachtet. 1749/50 Ein in dieser Zeit erstelltes Seelenregister verzeichnet für Harrenstätte 157 Einwohner. In Spahn werden 179 Personnen aufgeführt. In beiden Orten sind die Brinksitzer und Heuerleute mittlerweile in der Mehrheit. Genannt wird als Lehrer (ludi magister) in Harrenstätte ein Henricus Wilckens. Der Spahner Hermann Cronabeln (25 J.) wird im Landfolgeregister von 1777 als dortiger Lehrer erwähnt 1756 - 1763 Siebenjähriger Krieg Wechselnde Heimsuchung der Dörfer durch Preußen u. Franzosen. Schwere Not und Verschuldung! 1752 Amtliche Ausmessung der Spahner Privatflächen auf dem Esch und der Weide- und Wiesenkampe 28.06.1764 Amtlicher Befehl aus Münster an den Holzrichter zu Lathen zur einer Untersuchung von illegalem Holzeinschlag und -verkauf in der Gemarkung Spahn. 1774 Die Spanndienstpflichtigen aus Spahn und im Kirchspiel Sögel legen den schon seit 1737 währenden Rechtsstreit mit dem Fürstbischof von Münster um den wöchentlichen Hand- und Spanndienst bei. 1778 „Landesaufnahme des Amtes Meppen“ durch Philipp Ernst Colson. Das so bezeichnete Kartenwerk liefert genauere Einblicke in die Spahner und Harrenstätter Gemarkung, die Lage der Eschkulturen, der verbliebenen Restwälder und der mittlerweile ausgedehnten Heideflächen. 1779 Epidemie (Paratyphus?): 15 Sterbefälle in Harrenstätte, davon 12 Kleinkinder! August 1783 Der Visitator Bernhard Overberg besucht Spahn und Harrenstätte, um die Qualität seines Schulunterrichts zu prüfen. Der Harrenstätter Lehrer „gleich aus einem Schäfer zum Schulmeister geworden“ ist als Hollandgänger abwesend. „Die Kinder konnten zum Theil dennoch ziemlich gut lesen.“ Hermann Kronabeln aus Spahn hingegen „kann nicht rechnen“, wohl aber ist seine „Art den Kindern das Brief-Schreiben zu lernen […] auch nicht übel.“ Winter 1783 Unerträgliche Kälte über fast 13 Wochen hinweg bedingt durch den Ausbruch des Laki-Kraters in Island. Schwefelhaltiger „trockener Nebel“ legt sich schon im Juni über die Gegend. Im Winter friert die Ems zu. 1788 - 1791 Neue Rechtsstreitigkeiten um die Nutzung des Gehlenberges und den „Krumme Berg“ durch Werlter und Harrenstätter Bauern. Eine von Lorupern betriebene Koloniegründug am Gehlenberg scheitert vorläufig. 1788 - 1799 Langer Rechtstreit der der Spahner mit der Sögeler Kirche wegen der Form und Qualität des von ihr erhobenen des Zehnten. 1797 Behördliche Klage gegen die Harrenstätter wg. Waldfrevels u. Zerstörung der Neuanpflanzungen in der Gemarkung 1798 Klage gegen die Spahner Bauern wegen „gesäumeter Instandhaltung des Telgenkamps“ und illegalem Plaggenstechen. 1799 Der Kirchenzehnt in Spahn wird neu fixiert. 1799 - 1810 Streitigkeiten der Spahner und Harrenstätter Bauern um den Verlauf der gemeinsamen Markengrenzen und die Nutzung der Dose (= Moorgebietes östlich von Spahn). Schlichtungsversuche in dieser Zeit bleiben erfolglos. 1800 Um diese Zeit leben etwa 250 Menschen in Spahn und 200 in Harrenstätte. 25.02.1803 Dem Herzog von Arenberg wird vom Reichsdeputationshauptschluss das Amt Meppen aus dem Hochstift Münster zugesprochen. Damit endet für Spahn und Harrenstätte die sog. „Münsterische Zeit“. 1805 Kartenwerk des Vermessers Karl-Ludwig von Le Coq erstellt nach dem trigonometrischen Verfahren. Das damalige Ortsbild von Spahn und Harrenstätte ist klar erkennbar. 1806 Interessenten aus Harrenstätte, Bockholte und Werlte reaktivieren das Kolonisationsprojekt am Gehlenberg, welches durch den Widerstand der Loruper Erben erst 1809 mit der Gründung von „Neuarenberg“ realisiert werden kann. In der Folge endet langsam die Harrenstätter Weidenutzung in dieser Gegend. Eine endgültige Trennung der Kolonie Neuarenberg von den Muttergemeinden Werlte, Bockholte und Harrenstätte erfolgt 1855-60. 1808 Hermann Jansen und Hermann Griep aus Spahn errichten eine Bockwindmühle zur Verarbeitung von Getreide und Buchweizen an der Grenze zwischen Spahn und Harrenstätte. Sie ist bis zum Jahr 1911 in Betrieb. 1808 Heinrich Docters Lehrer in Harrenstätte. Er hatte die ‚Normalschule‘ in Münster absolviert und arbeitet mit neuen Lehrmethoden bis 1850. 1810 wird ihm dafür eine amtl. Zulage gewährt. Lehrer in Spahn ist (bis 1826) Hermann Hermes. 13.12.1810 - 10.1813 Harrenstätte und Spahn sind Teil des französischen Kaiserreiches. Harte Bedrückung durch hohe Steuern und Kontributionen. Brutale Rekrutierung von Soldaten für die Grande Armee. Schleichhandel mit Schnaps, Kaffee, Tabak und Textilien als Folge der gegen England gerichteten Kontinentalsperre. November 1813 - Anfang 1814 Zusammenbruch der Französischen Herrschaft Russische Verbände besetzen kurzfristig Spahn und Harrenstätte. Danach beginnt ein Jahr der preußischen provisorischen Verwaltung. 01.01.1815 Spahn und Harrenstätte werden Teil des Königreichs Hannover, doch behält der Herzog von Arenberg seine Standesrechte im Hümmling. Herbst 1819 Errichtung von baugleichen, jeweils in Steinziegelmauerwerk errichteten Schulen in Spahn und Harrenstätte. 1825 Einwohner Harrenstätte: 240; Spahn: 310. 1825 Einrichtung von zwei -mit Torf geheizten – Feldziegelleien in der Harrenstätter Gemarkung. Sie liefern in den folgenden fünf Jahren die Ziegel für die neue Werlter Kirche. Wenig später entstehen (im Tickelbusch) die Ziegeleien von Ramming-Freesen und Tholen in Spahn. 1826 Johann Wilh. Hermes ist Lehrer in Spahn (bis 1842). Danach folgt (bis 1872) Gerhard Heinrich Stevens. 1830 Einführung des Schulunterrichts in Spahn und Harrenstätte auch im Sommer (7-9 Uhr). Fächer: Religion, Deutsch, Rechnen, Singen und Weltgeschichte. 1830 - 1832 Abbruch und Neubau der Werlter Kirche unter starker finanzieller und persönlicher Beteilung der Harrenstätter Eingesessenen. Zum Transport der rd. 1.000.000 Ziegel wird die heutige Werlter Straße als Fahrdamm durchs Moor aufgeworfen und befestigt. 1832 In einer Häuserliste von Spahn werden 294 Einwohner aufgezählt. 1832 Mit Johann Jansen (Harrenstätte) erstmalige Erwähnung eines Studenten in Spahn und Harrenstätte. Er wird Später Pastor in Lahn. 1835 - 1862 Entwässerung, Eindämmung und Trockenlegung des Harrenstätter "Hanne Meers" 1839 Die Gemeinde Lorup erhebt gegenüber Spahn und Harrenstätte offiziell Anspruch auf das Richtemoor 1842 Am 8. Oktober wird der Spahner Zehnt, der jährlich an die Sögeler Kirche zu entrichten war, für eine Summe von 4450 Reichstaler abgelöst bzw. aufgehoben. 1842 - 1847 Schwere Mißernten, schlechte Verdienstmöglichkeiten, schwere Schuldenlasten und der Niedergang der Hollandgängerei verschärfen die wirtschaftliche Depression in Harrenstätte und Spahn 1846 Mit Lambert Dröge und Bernhard Gertken reisen die ersten von (im 19. Jahrhundert) insg. 33 Einwohner von Harrenstätte nach Amerika aus. Im gleichen Jahr sind mit Gerhard Kohnen, Johann Herrmann Sandelmann, Maria Elisabeth und Walburgis Schrand vier Spahner/innen unterwegs. Bereits 1837 war Johann Wilh. Kronabeln ausgewandert. Bis 1900 folgen noch 30 Personen aus diesem Ort. Oktober 1847 Die seit 1841 laufenden Verhandlungen mit dem Freiherrn von Exterde über die Ablösung des verbliebenen halben Kirchenzehntes enden damit, dass die Eingesessenen von Harrenstätte sich mit 7.666 Reichstalern und 16 Gute Groschen bis Juli 1848 aus allen Verpflichtungen loskaufen. 01.05.1851 Auf Lehrer Heinrich Docters folgt in Harrenstätte sein Schwiegersohn Liborius Baalmann im Amt des Schullehrers. Er ist bis Ende Februar 1890 im Dienst. 1852 Gemäß einer amtlichen Erhebung hat Harrenstätte 280 Einwohner. Bis zum Jahr 1858 sinkt die Zahl auf 256. 1852 Nach erneuten Streitigkeiten ums „Richtemoor“ beschließen die Spahner und Harrenstätter das Gebiet an Interessenten zu verpachten und aus den Erlösen eine gemeinsame Kirche zwischen beiden Ortschaften zu errichten. Nach Abwendung der Besitzansprüche aus Lorup kann die Verpachtung im Januar 1859 beginnen. 1858 Klärung der Markengrenzen zwischen Spahn und Harrenstätte (bis auf das Richtemoor) 1858/59 Sechs Spahner Familien und eine Harrenstätter Familie wandern nach Thet (Comitat Raab) in Ungarn aus. 1859 Klärung der Markengrenzen zwischen Harrenstätte und Lorup 1859 - 1866 Streit mit Werlte um die Markengrenzen zwischen der Klampe und der sog. Glümmels Tange (heute Rasdorf) 1860 Ablösung der jährlichen Hand- und Spanndienste und sonstiger Domanialgefälle der Harrenstätter für die herzogliche Domänen-Inspektion Meppen durch eine Summe 1240 Reichsthaler. 1860 Erneuerung des Spahner Schulgebäudes. In diesen Jahren lagert hier schon eine Brandspritze zur Feuerbekämpfung 18.05.1860 Allodifikation des Lambert Steven’schen Erbes zu Spahn. Damit endet die seit 1364 bezeugte Lehnsabhängigkeit des Hofes Stevens. Sinnbildlich markiert dies das Ende der Feudalzeit. 1862 Anträge der Gemeinden Spahn und Harrenstätte auf die Gewährung einer eigenen Pfarrei 1864 Abriss der alten Kirche in Sögel. Bis 1871 Errichtung der neuen Backsteinkirche, mitfinanziert und getragen durch die Spahner Eingesessenen. 1865/66 Gegen den Willen der Pastore in Sögel und Werlte und wegen amtlichen Widerstandes kann der Kirchenbau als Privatbau im Januar 1866 vollendet werden. Die Einweihung erfolgt am 7. März 1866. 1. Seelsorger: Stephan Tholen. Kosten für die Errichtung von Kirche und Pastorat: 35.817 Mark. Nach 1866 Bei der Kirche entwickelt sich in den nächsten Jahrzehnten die „Neustadt“ zum nicht landwirtschaftlichen Zentrum für beide Gemeinden (Um 1910: neben der Kirche 11 Häuser) 1866 Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen. Spahn und Harrenstätte werden Teil der – vorerst ungeliebten – Hohenzollern-Monarchie. 1867 Vergleich zwischen Harrenstätte und der herzoglich-arenbergischen Domänenverwaltung. Durch Landentschädigung erweitert diese entscheidend ihren Waldbestand im Grenzgebiet nach Lorup 1870 Klärung der Markengrenzen zwischen Spahn und Harrenstätte im Richtemoor 1872 - 1886 Kulturkampf in Preussen. Schwere Einschränkung bei der Praxis des Gottesdienstes in der neuen Kirche. 1875 Johann Wilhelm Stevens führt (bis 1891) die Spahner Schuler 1875 Einwohner Harrenstätte: 274; Spahn: 288 1875 Regulierung der Grenze zwischen Werlte und Harrenstätte 1877-1878: Anlage der Lindenalleen zur Kirche 1878 Entstehung der Spahn-Harrenstätter Schützengesellschaft 10.05.1879 Brand des Pfarrhauses Das Richtemoor - bisher verpachtet – wird für 27.912 Mark verkauft. 1882 Pastor: Xaverius Terlunen Seelsorger bis 1884. Die Privatkirche Tholen wird an die Markengemeinde Spahn und Harrenstätte abgegeben. 1886 Pastor Hermann Tepe bis 1890 1888 - 1902 Spezialteilung der Spahner Mark 1888 Antrag der Harrensstätter Grundbesitzer auf Ablösung von Weideberechtigungen im sogenannten Herrenholze in der Spahner Gemarkung. Zuvor (1877) hatte es noch Kontroversen wegen Heideverkaufs aus diesem Waldstück gegeben. 1890 Pastor Hermann Robben bis 1897 1890 Lehrer Baalmann geht in Pension. Lehrer Schulhoff bis 1900 in Harrenstätte tätig 1891 Herman Heinr. Oldiges aus Stavern als Lehrer in Spahn bis 1921. 1896 Erste feierliche Fronleichnamsprozession. Erste Frühmesse. Friedhof für Begräbnisse eingeweiht 1897 Pastor Bernhard Ellerhorst bis 1900. Genehmigung zum Lesen der Frühmesse an den Sonntagen 1899 Gründung der Spar- und Darlehenskasse e.G. in Spahn-Harrenstätte. Erste Taufe in der Kirche. 1900 Bevölkerung Spahn (Personen): 261; Harrenstätte: 254 1900 - 1913 Teilung der Harrenstätter Mark und die Verkoppelung des Brinkbodens 1902 Feuerlöschwesen in Spahn-Harrenstätte neu organisiert. 1903 Pastor Alois Urberg in der Kirchengemeinde tätig bis 1914. Lehrer Deters in Harrenstätte bis 1909. 1909 Lehrer Fischer in Harrenstätte bis 1929 01.04.1910 Erhebung Spahn Harrenstättes zur Kuratiengemeinde. Zuvor löste sich Harrenstätte gegen eine Abfindung von 4145,85 Reichmark endgültig aus dem Pfarrverband Werlte und Spahn für 10100 Goldmark aus der Pfarre Sögel. 1911 Gründung und Betrieb der Spahn-Harrenstätter Genossenschaftsmolkerei 1911 Einrichtung einer Dampfkornmühle mit mehreren Mahlgängen in der Molkerei. Am 1.10.1911 erfolgt dann die Stilllegung der Bockwindmühle 1911 Beschluss zur Neugründung des Schützenvereins (Gaststätte Perk). Eigenes Standesamt für beide Dörfer in Harrenstätte. 1912 Einrichtung einer Poststelle in der Neustadt 1912 Straßenbau in Harrenstätte begonnen. Wegen Unterbrechung durch Krieg und Inflation Fertigstellung bis 1927 1912 Bezug des neuen, größer dimensionierten Schulgebäudes in Harrenstätte bei Hof Lünswilken 1913 Beginn der Bauarbeiten an der Landstraße von Sögel nach Spahn und Harrenstätte 01.08.1914 - 11.11.1918 1. Weltkrieg In den Kämpfen an der West- und Ostfront sterben insg. 13 Harrenstätter und 13 Spahner Männer 1914 Einführung Pastor Johannes Haber (er weilt im Dorf bis 1919). Winter 1914/15 Mängel in der Lebensmittelversorgung führen zu ersten drastischen Preissteigerungen. Lebensmittelrationierung und Zwangsbewirtschaftung bewirken eine starke Kontrolltätigkeit der Behörden bei den Bauern. Herbst 1916 Durch Personalmangel, das Fehlen von Zugpferden und Kunstdünger reduzieren sich die Ernteergebnisse weiter. Massenschlachtungen von Vieh sorgen nur begrenzt für neue Getreidequellen. Februar 1915 Einberufung von Lehrer Fischer. Die Harrenstätter Kinder gehen bis April 1917 in die Spahner Schule. Ab April 1917 vertritt in Harrenstätte Frl. Angela Underbrink. 1916/17 Eine schlechte Kartoffelernte im Herbst 1916 führt zu Hunger und Mangelernährung (‚Kohlrübenwinter‘) Frühjahr 1918 Abgabe der Kirchenglocken, Zertrümmerung im Turm Herbst 1918 Spanische Grippe Viele Erkrankte und insg. 11 Toten in Harrenstätte u.v.a. Spahn Kriegsniederlage. 1919 Pastor Hermann Bröker bis 1934. Lehrer Fischer (Harrenst.) aus der Kriegsgefangenschaft zurück. 1919 Lehrer Zwingmann kommt für Lehrer Oldiges nach Spahn 1922 Abbruch der alten Bockwindwindmühle am Möhlenberg. Konstituierung eines Warengenossenschaftlichen Vereins. 1923 - 1924 Hyperinflation im Reich. Vielfach Rückkehr zum Tauschhandel. 20.08.1923 finanziert durch Teilverkauf des Nordholzes (Gemeindeforst) erstrahlt erstmals das elektrische Licht in Harrenstätte. Kosten: 130.000.000 Papiermark (Ortsnetz und Hochspannungsleitung) 1923 Gründung des Spahn-Harrenstätter Kirchenchores und (im Gasthof Broerken) Gründung des Sportvereins. 1924 Ortsvorsteher Oldopp bis 1927 Der "Langen", ein letzter großer Birkenbestand, wird unter den Harrenstätter Markenberechtigten geteilt. Abholzung bis 1927. 1925 Einwohner Harrenstätte: 354; Spahn 386 1926 Einweihung eines Ehrenmals der Gefallenen des 1. Weltkriegs bei der Kirche. 1928 Fertigstellung der Straße nach Werlte. Die Anlieger verpflichten sich, bei der Verbreiterung auf 14 Meter den Boden gegen Entschädigung abzutreten. Die Harrenstätter Schule wird zweiklassig. Lehrer Homann in Spahn bis 1930. Nach einem Großbrand (Haus Ficker und Westendorf) bildet sich in Spahn eine Feuerwehrgruppe (30.07.1928), die in den nächsten Jahren durch Personal aus Harrenstätte verstärkt wird und (seit 1935) für beide Dörfer zuständig ist und regelmäßige Lehrgänge absolviert. 1929 Lehrer Hugenberg in Harrenstätte bis 1936. Wohn- und Wirtschaftsgebäude von Wilken (h. Kröger) brennen komplett nieder. Herbst 1929 Weltwirtschaftskrise. Sie beflügelt noch die Krise der Landwirtschaft im Hümmling. 08.05.1930 Großer Hausbrand beim Bauern Hermann Perk (h. Olliges/Docters) in der Spahner Klinkerstr. 1930 und 1931 Große Freilichtspiele in Spahnharrenstätte mit teilweise mehr als 10.000 Besuchern (Leitung: Lehrer Hugenberg) 1931 Lehrer Redeker in Spahn bis 1937 28.01.1933 Machtergreifung Adolf Hitlers. Die „Gleichschaltung“ beginnt. 05.03.1933 Letzte freie Reichstagswahl Nur 8,7 % der Harrenstätter wählen NSDAP, der große Rest – wie stets seit 1870 – die Zentrumspartei, die sich aber bald auflösen muss. Juli 1933 Konkordat zwischen zwischen Reich und Vatikan (welches u.a. politische Predigten der Pastoren untersagte). Mit der nun bemerkbar werdenden wirtschaftlichen Erholung findet man sich mit der Gleichschaltung oder Auflösung der örtlichen Verbände und Vereine ab. Parteiarbeit (HJ u. SA), Radiopropaganda und Sport- und Kulturaktionen bewirken fortan eine Solidarisierung mit dem Regime. 01.04.1934 Frl. E. Hoppe wird von Spahn als Lehrerin nach Harrenstätte versetzt. Anbau eines zweiten Klassenzimmers und – im Jahr darauf Ausbau der Lehrerwohnung 18.04.1934 Pastor Johannes Dobbe bis 1950 Mai 1934 Nach mehreren Jahren Vakanz wieder Schützenfest 1935 Für das scheidende Frl. Hoppe kommt zum 1. Januar die Lehrerin Frl. Elisabeth Heiß. 25.06.1935 des Reichsarbeitsdienstes. Am 16.10. folgt die Wiedereinführung der Wehrpflicht (Kriegsvorbereitungen laufen auf Hochtouren). 1936 Lehrer Hugenberg geht. Es folgt Lehrer Joseph Dietrich 1937 Der Weg von Harrenstätte nach Börger wird als Straße ausgebaut. Schaffung einer Badeeinrichtung in der Genossenschaftsmolkerei. Ab 1. April ist Harrenstätte mit in die Kraftpostverbindung einbezogen. Lehrer Albert Polle in Spahn bis 1963. 1938 Die Ausweitung des Schießbetriebes auf dem Kruppgelände bei Meppen führt zur Evakuierung Wahns. Im März wird den Harrenstätter Landwirten Grave, Dopp, Klaas, Kröger, Meiners, Oldopp, Konen und Timpker eröffnet, ca. 160 ha an die Reichsstelle für Landbeschaffung abzutreten, damit die Ersatzortschaft Rastdorf entsteht. 01.09.1939 - 08.05.1945 Durch Adolf Hitler provozierter Zweiter Weltkrieg. An den Fronten fallen schließlich 41 Spahn-Harrenstätter. 12.04.1940 Blitzschlag im Kirchturm. Starke Beschädigungen u.a. im Glockenhaus, auf dem Orgelboden. Orgelmotorund Schalttafel vollkommen zerstört. 20.10.1943 Alliierte Luftflotten über Deutschland. Abschuss eines britischen Lancaster III-Bombers über Harrenstätte. Sechs Tote liegen auf Anneken-Land. Auch in der weiteren Umgebung (Werlte, Gehlenberg, Lahn, Peheim, Sögel) kommt es in dieser Zeit zu weiteren Bomberabstürzen. 25.09.1944 Deutschlands Kriegsfronten brechen zusammen. Proklamation des Volkssturms. 11.04.1945 Besetzung beider Orte (Die letzten Kriegstage in Spahn) durch die von Westen vorrückenden Kanadier, drei Häuser in Harrenstätte durch Artilleriebeschuss komplett zerstört, dazu kommen vier Tote und weitere leichte und schwere Beschädigungen im Ortskern. 24.05.1945 Spahn wird evakuiert und mit Displaced Persons und polnischen Soldaten (der britischen Armee) belegt. Erst anfang Mai 1947 können die zumeist in Harrenstätte untergebrachten Spahner in ihr Dorf zurückkehren! 14.03.1946 Neugründung Sportverein Grün-Weiß Spahn-Harrenstätte 1947 Die Gemeinde Spahn erstellt vor dem Tickelbusch ein großes Steinkreuz zur Erinnerung an das Notjahr 1947. Die von den Polen entwendete Brandglocke zurück gehängt. Bürgermeister Johann Heermann, Spahn, wird (bis Nov. 1956) Landrat für den Kreis Aschendorf Hümmling. Nikolausverein Spahn wird wieder aktiv. Bis 1948 große Not. Mangel an Lebensmitteln und Wohnraum, amtliche Kontrolle und Lieferungsvorgaben, Tauschhandel und Schwarzmarktwirtschaft prägen die Zeit. 1948 Währungsreform. Einführung der DM. Geld wird in der Schule für Spahn verteilt: pro Bewohner: 40,00 DM Landrat Joh. Heermann (Spahn) auf weitere 4 Jahre gewählt. Spahn und Harrenstätte feiern gemeinsam ein großes Sommerfest. Im Juni 1948 erhält die Kirche eine neue Kirchenuhr. Im August fand der Einbau einer Kirchenheizung statt. 1949 Die Landwirtschaftliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft errichtet ein neues Lagerhaus. Erstmals wieder ein Schützenfest nach langer Unterbrechung. 14. August: Wahlen zum Deutschen Bundestag ergaben in Harrenstätte für die SPD: 11, CDU: 217, DP 3, das Zentrum: 59 u. die FDP: 2 Stimmen. 01.01.1949 Johann Temmen Bürgermeister (Spahn) bis 1955. Eigenständigkeit des LOV Landw. Ortsverein Spahn-Harrenstätte. 1950 Die Bevölkerung Harrenstättes ist durch den Zustrom von Flüchtlingen auf 593 Personen angestiegen, Spahn liegt bei rd. 490 Personen. Zum ersten Mal seit der Reformation leben in nennenswerter Zahl auch Protestanten in der Gemeinde. Pastor Wilhelm Scheperjans bis 1952. Unter ihm Bau eines Jugendheimes. Am 7. Juni Jugendbekenntnisfeier des Dekanates Hümmling mit 8000 Teilnehmern in Spahn-Harrenstätte (Festplatz im Tickelbusch). Seit 1950 reduziert sich der Pferdebestand der Bauern drastisch. Mit den sie ersetzenden Traktoren beginnt der endgültige Siegeszug der modernen Maschinengestützten Landwirtschaft. Damit verbunden ist auch das Ende der Heuerlingswirtschaft in beiden Dörfern und ein stetiges Anwachsen des Wohlstands. Der Kurs einer forcierten Modernisierung führt - v.a. seit den späten 60er Jahren - zum Bauernsterben, so dass – Stand heute – nur noch wenige, sehr große und umsatzstarke Betriebe existieren. Der Großteil der Bevölkerung ist abseits vom Dorf in Industrie und Dienstleistung beschäftigt. 1951 Weihe des Jugendheimes in Spahn-Harrenstätte. Friedhof wird neu angelegt. Bau eines Flüchtlingsheimes (Höger Weg) für 5 Familien. Gründung der Landjugend, ab 1962 KLJB e.V.. Neuaufbau der Feuerwehr für beide Gemeinden (12.02.1951). 1952 Pastor Wilhelm Stangier bis 1960. Einweihung des neuen Sportplatzes. Ausbau der Straßenbeleuchtung durch 16 neue Brennstellen. 25. Mai: Gründung der Kolpingsfamilie. 45 Mitglieder aufgenommen. 1953 Umbau der Harrenstätter Gemeindeviehwaage. Gründung der Kolpingsfamilie in Spahn-Harrenstätte. Bau der Wohnung für den Molkereimeister (Ginten). Die ersten Trecker laufen im Dorf. Bau des ersten Feuerlöschteiches beim Jugendheim. Ausbau einer Teilstrecke zwischen Spahn und Harrenstätte von Klaas bis Stevens -Nr. 58. Lehrerin Fräulein Maria Holtmann aus Spahn (Antritt). 1954 Beginn der Bauarbeiten an der Betonstraße der Ortsdurchfahrt durch Spahn. 1956 Neues Pestkreuz erstellt und der Platz eingezäunt. Auf Friedhof Errichtung eines neuen dreifachen Steinkreuzes. Johann Ahrens Bürgermeister in Spahn bis 1.5.1961. 1957 Fertigstellung der Landstr. Sögel-Spahn-Harrenstätte - Werlte. Die pol.Gemeinden Spahn u. Harrenstätte übernehmen von der Kirchengemeinde das Jugendheim in Verwaltung auf vorerst 10 Jahre. 1958 Schützenkönig Gerhard Jansen, Veen 12 Am 02.03. brennt Hof Klaas in Harrenstätte nieder, 1960 und 1965 die Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Hofstellen Oldopp (Harrenstätte) und Brinker (Spahn). 1959 Die Freiwillige Feuerwehr erhält eine Tragkraftspritze sowie das notwendige Schlauchmaterial. Erst im Juni 1975 empfängt sie ein erstes Löschgruppenfahrzeug, welches in der zum Feuerwehrgerätehaus umgebauten Alten Viehwage in Harrenstätte (vormals alte Schule) untergebracht ist. 1960 Pastor Johannes Bartels bis 1965 1961 Heinrich Lammers Bürgermeister in Spahn 1963 Am 28.12. Aufnahme des Sportvereins in die DJK. Lehrer Helmut Osterbrink in Spahn. Schützenfest erstmals auf dem Schützenplatz/Sportplatz, vorher bei Hensen. 1964 Explosion der Nordwest-Ölleitung zw. Wilhelmshafen und Köln-Wesseling im sog. Busk an der Werlter Straße in Harrenstätte. Folge: Massive Ölverschmutzungen und Umweltfolgeschäden. 1964 Priesterweihe Bernhard Wigbers 30.06.1964 Harrenstätte zählt 573 und Spahn 413 Einwohner 1965 Pastor Arnold Kunze bis 1967 1966 Spahn und Harrenstätte werden zu einer politischen Gemeinde vereint. Durch Losentscheid wurde Heinrich Dopp ihr erster Bürgermeister. |